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Stadtvillen in Othmarschen, Hamburg – BN Architekten, Hamburg

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Hamburg wächst – und den dadurch entstehenden Herausforderungen begegnet die Hafenmetropole mit dem stadtplanerischen Konzept der Nachverdichtung des Bestandes. So will man dem Bedarf an neuem Wohnraum gerecht werden. Othmarschen, in Hamburgs grünem Westen gelegen, ist dabei einer der gefragtesten Stadtteile. Hier realisierten Jessica Borchhardt und Simone Nentwig mit ihrem Büro BN Architekten zwei Stadtvillen. In einer grünen und ruhigen Seitenstraße der Elbchaussee entstand ein homogenes architektonisches Ensemble.

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Die beiden Gebäude wurden auf einem ca. 2400 Quadratmeter großen Grundstück errichtet und bieten Raum für insgesamt sechs Wohneinheiten. In jedem Baukörper sind jeweils zwei Maisonettewohnungen und ein Penthouse untergebracht. Versetzt zueinander angeordnete Balkone und Terrassen schaffen hierbei ein Höchstmaß an Privatsphäre auf dem Grundstück. Jede Einheit hat einen eigenen Haus-eingang und wird zusätzlich durch eine Tiefgarage erschlossen. „Auf diese Weise haben wir ein stimmiges House-in-House-Konzept entwickelt“, erläutert Simone Nentwig. Neben den Grundrissen stellt auch die Materialwahl eine wohl durchdachte Entscheidung dar. Die für die Umgebung typisch weiße Putzfassade wurde von BN Architekten geschickt integriert. Der Klinker bildet dabei eine Analogie zu einer auf dem Grundstück stehenden Rotbuche. Das gestalterische Gesamtkonzept schafft mit einer genau abgestimmten Materialwahl ein einladendes Wohnumfeld. Während die Entwurfsplanung in Allplan vorrangig zweidimensional durchgeführt wurde, setzten BN Architekten vor allem in der Kollisionskontrolle von Bauteilen auf das intelligente Gebäudemodell. Damit konnten die Planer bei den komplexen Vor- und Rücksprüngen der versetzten Terrassen und Balkone eine fehlerfreie Planung durch alle Gewerke hindurch gewährleisten. Simone Nentwig setzt in ihrem Büro für sämtliche Leistungsphasen auf die Software von Allplan. Sowohl in der Ausführungsplanung als auch in den frühen Stadien eines Bauvorhabens – wie zum Beispiel in der Entwurfs- oder Wettbewerbsplanung – bietet die BIM-Lösung Allplan Architektur aus ihrer Sicht die größtmögliche Freiheit für eine ihrer wichtigsten Aufgaben: das kreative Arbeiten. BN Architekten ist ein schnell wachsendes Architekturbüro in Hamburgs Innenstadt. 20 Mitarbeiter arbeiten heute im 2007 von Jessica Borchardt und Simone Nentwig gegründeten Büro. Dabei entwickelt BN Architekten anspruchsvolle Projekte, besonders in den Bereich Wohnungsund Gewerbeimmobilien.

Vom Wettbewerb über die Entwurfsplanung bis hin zur Realisierung bietet BN Architekten auf allen Leistungsebenen hohe fachliche Kompetenz. Dabei realisieren sie Projekte jeder Größenordnung mit hoher Entwurfsqualität. Qualität ist dabei ein allgegenwärtiger Begriff und bedeutet für BN Architekten, eine Sache „fertigzudenken“. Ganzheitlichkeit steht bei den Projekten an erster Stelle: Innen- und Außenarchitektur bilden in ihrer Gestaltung ein harmonisches Ganzes und werden in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber realisiert.

„Die vielfältigen Möglichkeiten des Planlayouts in Allplan unterstützen uns perfekt in Wettbewerben und in der Ausführungsplanung.“
Simone Nentwig, Inhaberin BN Architekten

Das Profil des Büros BN Architekten deckt sich mit der Unternehmensphilosophie von Allplan. Das „Denken im Ganzen“ entspricht dabei dem Grundsatz, ein Projekt von den ersten Entwurfsskizzen bis zur Übergabe an den Bauherren durchgängig zu bearbeiten.

PROJEKTINFORMATIONEN IM ÜBERBLICK
Schwerpunkt: Architektur durch alle Leistungsphasen
Eingesetzte Software: Allplan Architektur
Projektdaten:
Bauherr: privat
Baubeginn: April 2011
Fertigstellung: November 2012
BGF/Nutzfläche: 2345 m² / 2177 m²

© 03.2014 Allplan GmbH, Munich, Germany; © Bilder: Bredt/Fotographie, Marcus Bredt, Berlin

Sechseläutenplatz Zürich, Schweiz – Stephan Rist, Zach + Zünd Architekten, Zürich

Komplexe Bauvorhaben brauchen Zeit. Erst recht, wenn es sich um einen so bekannten Ort wie den Sechseläutenplatz in Zürich handelt: Ganze 14 Jahre dauerte die Planungs- und Bauphase, bis das Gesamtprojekt „Opernhaus, Parkhaus Opéra und Sechseläutenplatz“ im Frühjahr 2014 abgeschlossen und der Platz offiziell eingeweiht wurde.

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Das Verlegen der ehemals oberirdischen Parkplätze vor dem Opernhaus in das neue unterirische Parkhaus Opéra schaffte die entscheidende Voraussetzung für die Neugestaltung des Sechseläutenplatzes. Durch gestalterische Disziplin, Klarheit und ein wenig Farbe haben die Züricher Architekten Zach + Zünd – gemeinsam mit den Teampartnern VetschPartner Landschaftsarchitekten und Heyer Kaufmann Bauingenieure – dem Platz adäquate Gestalt verliehen. Die große, offene Platzfläche aus streifenförmig verlegtem Valser Quarzit ist heute Treffpunkt, öffentliches Foyer und intensiv genutzter Aufenthaltsbereich. Neben der Weite des Platzes bieten fünf Bauminseln mit 35 Tulpenbäumen und 21 Roteichen geschützten und schattigen Aufenthalt.

Über dem Parkhaus ist ein beeindruckender Stadtplatz mit Blick zum Zürichsee entstanden, aber auch die notwendigen Zugänge zum Platz und zur Oper wurden zu kleinen Erlebnisräumen. Bewerkstelligt haben die Planer das mit viel Kreativität, Erfahrung und der leistungsfähigen Architektur-Software Allplan. Die Planer setzten vom ersten Entwurf bis hin zur Fertigstellung auf Allplan als verlässliches Zeichenwerkzeug. Angesichts der Komplexität des Projekts, kein leichtes Unterfangen. Doch mithilfe der Bauwerkstruktur in Allplan mit ihren Teilbildern und Layern ließen sich auch riesige Datenmengen sicher handhaben, Pläne übersichtlich darstellen und die einzelnen Geschosse jederzeit überprüfen. Die fehlerfreie Planung durch alle Leistungsphasen ermöglichte es den Planern, die funktionalen Anforderungen wie gewünscht umzusetzen. Vielmehr waren es die äußeren Umstände, die sich beim Bau des Parkhauses als kompliziert erwiesen: Wegen des der Nachbarschaft des Sees geschuldeten hohen Grundwasserspiegels war verantwortungsvolle Fachkenntnis gefragt. Um den Auftrieb zu vermeiden, wurden zunächst die den zweigeschossigen Parkraum begrenzenden Schlitzwände betoniert, die Bohrpfähle des Fundaments eingebracht und der Betondeckel des Parkhauses ausgebildet. Erst dann begann man mit dem Aushub und schloss die Rohbauarbeiten mit dem Betonieren der Bodenplatte und der Zwischendecke ab. Die Oper auf ihren 1833 Eichenpfählen war wegen des schwierigen Baugrundes besonders gefährdet und blieb deshalb unter konstanter Beobachtung. Zu einer neunmonatigen Bauunterbrechung führten zudem die spektakulären Funde von neolithischen Pfahlbausiedlungen aus der Jungsteinzeit. Ungefähr 20.000 Bodenfunde wurden geborgen, ein Teil davon ist im „Archäologischen Fenster“ zu besichtigen, einem im seeseitigen Treppenbereich untergebrachten, ebenfalls von Zach + Zünd gestalteten Informations- und Ausstellungsbereich.

Über der Erde lädt ein Pavillon die Passanten zum Besuch der Ausgrabungsergebnisse ein. Sein stadtseitiges Pendant mit einem Café darin ist neben einem als Vitrine für das Opernhaus getarnten Notausgang der einzige weitere oberirdische Hinweis auf das Parkhaus. Umhüllt sind beide Pavillons von filigran gelaserten, gitterartig wirkenden Metallpaneelen. Das von der Textildesignerin Janine Graf entwickelte Ornament ist nicht beliebig gewählt, sondern baut auf dem stilisierten Grundmotiv des Zürichsees auf. Die Gitter vereinheitlichen damit zum einen optisch die verschiedenen Funktionsbereiche der Pavillons: Treppen, Lifts, Café, Lagerräume, Toiletten. Sie dienen aber auch als Absturzsicherung – und sie garantieren im Brandfall die feuerpolizeilich vorgeschriebene Entrauchung. Dadurch konnten die Architekten auf die üblichen Schutztüren und Schleusen verzichten. Tageslicht kann ungehindert bis in die untere Parkebene vordringen, bei Sonnenschein erzeugen die Gitterornamente ein atmosphärisches Licht- und Schattenspiel bis in die Tiefe. Diese geschickte Lösung lässt das unterirdische Parkhaus zum Teil des städtischen Raumes werden und schafft dabei eine angenehm freundliche Atmosphäre. Wer das Parkhaus aber nicht über die beiden Pavillons verlassen will, kann den unterirdischen Verbindungsraum zur Oper nutzen. Er bildet mit der großflächigen Projektion und den wandbegleitenden, farbig hinterlegten Kupfervorhängen den festlichen Auftakt zur Oper. In Bild und Originalton zeigen sich hier großformatig die aktuellen Opern- und Ballettproduktionen. Der vollständig verglaste Lift führt hinauf in das neue Foyer. Stilvoller kann ein Opernbesuch nicht beginnen.

Zach + Zünd Architekten wurde 1988 von Gundula Zach und Michel Zünd als Büro gegründet und wird seit 2006 als GmbH geführt. Zach + Zünd beschäftigt 14 Mitarbeiter. Das Leistungsspektrum der Architekten erfasst die unterschiedlichsten Bauaufgaben in sämtlichen Leistungsphasen. Schwerpunkte liegen unter anderem in städtebaulichen Planungen und Beratungen, öffentlichen Bauten sowie Wohn- und Geschäftshäusern.

PROJEKTINFORMATIONEN IM ÜBERBLICK
Schwerpunkt: Architektur f. öffentliche Gebäude
Eingesetzte Software: Allplan Architektur
Projektdaten:
Bauherren: Parkhaus Opéra AG, Zürich,
Opernhaus Zürich c/o Baudirektion Kanton Zürich,
Tiefbauamt der Stadt Zürich
Planungsbeginn: 2001
Baubeginn: 2009
Fertigstellung: 2014
Gesamtfläche Sechselläutenplatz: 15 000 m²
Parkhaus Opera: Geschossfläche: 11.400 m²
Gebäudevolumen: 40.400 m³
Gebäudegrundfläche: 5.700 m²

„Mit Allplan Architektur können wir komplexe Bauvorhaben nicht nur detailliert planen, sondern auch präzise überprüfen.“
Stephan Rist, Zach + Zünd Architekten

© 10.2014 Allplan GmbH, Munich, Germany; © Bilder: Michael Haug, Winterthur

Himmelsleiter, Naturschutzgroßprojekt – Brückner & Brückner Architekten, Würzburg

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Die Tirschenreuther Teichpfanne in der Oberpfalz, nahe der deutschtschechischen Grenze, ist eine der größten und ältesten Kulturlandschaften Deutschlands. Als Heimat gefährdeter Tier- und Pflanzenarten bildet dieser vermutlich bereits im 10. Jahrhundert angelegte Teichkomplex das Kerngebiet des Naturschutzgroßprojekts Waldnaabaue. Zur Beruhigung des Besucherverkehrs in sensiblen Bereichen der Waldnaabaue wurde die alte Bahntrasse der Vizinalbahn zwischen Wiesau und Tirschenreuth in einen Rad- und Wanderweg umgewandelt.

Nachdem das in Tirschenreuth und Würzburg ansässige Architekturbüro Brückner & Brückner 2010 bereits mit der Heusterzbrücke eine Anbindung an den Einstiegspunkt Hohenwald fertiggestellt hatte, folgte zwei Jahre später ein weiteres Bauwerk für die Besucher dieses besonderen Naturareals: die sogenannte „Himmelsleiter“. Für dieses Projekt wurden sie mit
dem „best architects 15 Award“ und für die Himmelsleiter und Heusterzbrücke mit dem BDA Regionalpreis Niederbayern-Oberpfalz ausgezeichnet.

copyright by Brückner & Brückner

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Die etwa 450 m von der Heusterzbrücke entfernte Himmelsleiter gleicht selbst ein wenig einer Brückenkonstruktion, auch wenn ihre eigentliche Funktion nicht im Überbrücken besteht. Vielmehr soll es hier, ganz dem Namen entsprechend, hoch hinausgehen, auf eine Sichthöhe von etwa 20 Metern, von wo aus man die seltene Teichlandschaft und deren Umgebung überblicken und bewundern kann. Zu diesem Zweck führen zwei lange, im Grundriss punktsymmetrische Treppenanlagen entlang des Rad- und Wanderweges hinauf auf eine stegartige, überdachte Aussichtsplattform. Diese bietet mit einem wunderbaren Panoramablick auf das Naturschutzgebiet auch einen didaktischen Einstieg in dessen kulturhistorische Entwicklung. Neben der Aussichtsfunktion ergibt sich für die Himmelsleiter passierende Fußgänger und Radfahrer gleichsam eine Torsituation, die das Betreten und Verlassen dieser
Landschaft noch einmal thematisiert. Die Himmelsleiter verfügt über eine tragende Konstruktion aus schlanken verzinkten Stahlprofilen, welche trotz der Größe des Bauwerks maximale Transparenz zur Umgebung gewährleisten. Die nichttragende Verkleidung der
Treppenanlage und der Aussichtsplattform ist in heimischen Hölzern gehalten, was vor allem aus der Ferne einen archaischen Eindruck vermittelt, der gut zur Biotoplandschaft passt. Insgesamt stellt das materielle Zweigespann aus Stahl und Holz eine nachhaltige und zeitgemäße Lösung für den Aussichtsturm dar und ist zugleich eine Reminiszenz an die früheren Bahnschienen. Mit den statischen Berechnungen der Himmelsleiter wurde das Ingenieurbüro Bodensteiner & Partner aus Weiden in der Oberpfalz beauftragt. Da sowohl das Ingenieurbüro als auch die Architekten von Brückner & Brückner Allplan verwenden, konnten beide Firmen ihre Arbeit perfekt aufeinander abstimmen. So ließ sich etwa der Datenaustausch untereinander ohne die sonst häufig auftretenden, zeitraubenden Ungenauigkeiten und Verluste innerhalb der Planung bewerkstelligen. Zudem profitierte man von der  Bewehrungsplanung in 3D. Eine normalerweise knifflige Aufgabe stellten die verschiedenen Stützenquerschnitte und Stützachsen dar. Da sich diese permanent über die gesamte Länge des Bauwerks hinweg verschoben, waren unterschiedliche Köchergrößen und -lagen die Folge. Hier machte sich eine automatische Kollisionsund Massenkontrolle, die über den  Planungsfortschritt hinweg fortgeschrieben wurde, besonders bezahlt.

Wir schaffen Lebensräume. Wir respektieren Menschen und Ort. Wir bauen Erinnerung.“ Das sind die Leitsätze des architektonischen Denkens und Handelns von Brückner & Brückner Architekten. Über den Wettbewerb des Kulturspeichers in Würzburg fanden Christian und Peter Brückner architektonisch erstmalig zusammen. Planen und Bauen ist für sie ein umfassender Kommunikationsprozess. Der Ursprung ist der Dialog der beiden Brüder. Die Qualität der Auseinandersetzung mit Menschen und Dingen macht diesen Vorgang zu „Kultur“. Dafür gibt es kein Rezept. Jede Bauaufgabe erfordert und entwickelt neue Kommunikationsnetze und Medien. Immer wieder müssen Grenzen überschritten werden. „Wir suchen die direkte Auseinandersetzung mit dem Ort und den Menschen und setzen auf kontinuierlichen Dialog. Planen ist für uns ein Versprechen, das eingelöst werden will. Planerische Idee und gebaute Realität gehören untrennbar zusammen“, so Christian und Peter Brückner. Bereits der Vater gründete 1972 ein Ingenieurbüro, das die Brüder als Architekturbüro erfolgreich weiterführen. Klaus-Peter Brückner arbeitete bereits in den 1970er Jahren erfolgreich mit Produkten aus dem Hause Nemetschek.

„Da sowohl das Ingenieurbüro Bodensteiner als Tragwerksplaner als auch wir als Architekten Allplan verwenden, konnten wir unsere Arbeit bei diesem Projekt perfekt aufeinander abstimmen.“
Axel Weidner, Architekt und Projektleiter bei Brückner & Brückner Architekten

Nach den Ranglisten des Architekturportals BauNetz zählen Brückner & Brückner Architekten zu den 100 Spitzenbüros in Deutschland. In ihren Büros in Tirschenreuth und Würzburg beschäftigen die Gebrüder Brückner heute in etwa 50 Mitarbeiter.
PROJEKTINFORMATIONEN IM ÜBERBLICK
Gebäudeart: Aussichtsplattform
Eingesetzte Software: Allplan Architecture
Projektdaten
Bauherr: Landkreis Tirschenreuth, vertreten durch Landrat Wolfgang Lippert
Standort: Tirschenreuther Teichpfanne, 95643 Tirschenreuth 000
Baubeginn: Mai 2012
Fertigstellung: Oktober 2012 0
Gesamtlänge der Anlage: ca. 70 m
Breite der Treppenkonstruktion: ca. 2,5 m
Höhe der Treppenanlage: ca. 0,0 bis 17 m
Breite der Aussichtsplattform: ca. 2,8 m
Länge der Aussichtsplattform: ca. 10 m
Höhe der Standfläche: ca. 17 m (492,5 m ü. NN)
Höhe Dachdeckung: ca. 20,2 m

© 04.2016 Allplan GmbH, Munich, Germany; © Bilder in der Landschaft / Himmelsleiter, Naturschutzgroßprojekt Waldnaabaue;
Planer: Brückner & Brückner Architekten Tirschenreuth/Würzburg; Fotograf: Peter Manev, Selb, foto[mju]tektur

Umbau des Microsoft Headquarters Wien, Österreich – Vertical Magic Garden

copyright by Vertical Magic Garden

Wussten Sie, dass das Raumklima bei einem Drittel aller modernen Bürogebäude in Europa nicht den Richtlinien für ein gesundes Innenraumklima entspricht? Und dass der krankheitsbedingte Arbeitsausfall dadurch viel höher ist als normal? In vielen Arbeitsräumen ist die Luft zu trocken und enthält Schadstoffe, die Gesundheitsbeschwerden verursachen können. Allein durch das Aufstellen luftreinigender Pflanzen können viele dieser Beschwerden deutlich gemindert werden. Pflanzen bereichern die Luft mit Wasserdampf, absorbieren Wärme und Geräusche, sie können schädliche Stoffe aufnehmen und abbauen. Menschen erleben einen Arbeitsplatz mit Pflanzen daher als angenehmer, was nachweislich zu einer Verringerung von Stress und Anzeichen des Sick-Building-Syndroms wie Kopfschmerzen und Ermüdung führt.

copyright by Vertical Magic Garden

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Dass ein gesundes Raumklima am Arbeitsplatz eine wichtige Voraussetzung für optimale Leistungen der Mitarbeiter ist, hat auch die Microsoft Österreich GmbH erkannt. Seit Jahren beschäftigt sich das Unternehmen mit der „Neuen Welt der Arbeit“ und führt entsprechende Studien zu diesem Thema durch. In diesem Zusammenhang hat Microsoft sein Headquarter in Wien komplett neu gestaltet und dazu auch die Firma Vertical Magic Garden für die Installation
vertikaler Gärten beauftragt. Werner Miesl von Vertical Magic Garden Deutschland: „Der vertikale Garten ist nicht nur Wohltat für das Auge, er wirkt sich auch auf die Gesundheit und das individuelle Wohlbefinden aus. Grüne Wände sorgen für eine optimale Luftbefeuchtung sowie reduzierten Staubflug. Nachweislich können bestimmte Pflanzen Schadstoffe we Formaldehyd, Phenol oder Benzol aus der Raumluft filtern und so die Schadstoffbelastung im
Raum deutlich absenken“. Das Konzept für die Neugestaltung der Firmenzentrale zielte insgesamt darauf ab, dass der Arbeitsplatz zum Treffpunkt und Kommunikationszentrum wird.
Ähnlich einem Computer basiert das räumlich funktionale und gestalterische Konzept auf vier wesentlichen Elementen: Erstens: der Data Highway (Datenleitung), er steht für die horizontale Erschließungszone. Zweitens der ICF (Interaction and Circulation Furniture), damit ist der offene Kommunikations- und Arbeitsbereich gemeint, der gleichzeitig die vertikale Verbindung der beiden Mitarbeiterstockwerke (Prozessor) bildet. Drittens die Meeting Rooms (Arbeitsspeicher),
unterschiedlich organisierte und gestaltete Besprechungsräume in verschiedenen Größen. Viertens der Open Workspace, das sind großzügig angelegte Arbeitsbereiche mit teilweise fix zugeordneten, jedoch größtenteils frei wählbaren Arbeitsplätzen und desksharing (Festplatte).

Zusätzlich zu den vier Hauptelementen kommt dem Foyer eine besondere Bedeutung zu, denn hier erhält man den ersten Eindruck von der „Neuen Welt der Arbeit“. Im Empfangsbereich wird die Leitidee durch schwimmende Lotusblüten in Szene gesetzt: Sie gelten als Symbol für Reinheit, Treue und Schaffensvermögen. Der blau gestreifte Vinylboden steht für den Datenfluss. Ein großer vertikaler Garten aus natürlichen Pflanzen bildet den Hintergrund. In Kombination mit einer LED-Wall hinter dem offenen Empfangspult wird so die Verbindung von Natur und Technik thematisiert.“

„Allplan Architektur ist bei uns u.a. deswegen im Einsatz, weil die Planung freier Formen – wie die gebogenen Pflanzenwände – mit dem 3D-Modellierer sehr einfach umzusetzen ist.”
Werner Miesl, Vertical Magic Garden Deutschland

Vertical Magic Garden wurde 2009 in Hartberg/Österreich von Johannes Leitner gegründet. Zum Produkt- und Leistungsspektrum des Unternehmens gehören vertikale Begrünungen in Modulform für Innen- und Außenbereiche, akustische und visuelle Raumteiler sowie begrünte Säulen und Wandbilder.

PROJEKTINFORMATIONEN IM ÜBERBLICK

Schwerpunkt: Innenarchitektur
Eingesetze Software: Allplan Architektur
Projektdaten:
Bauherr: Microsoft Österreich GmbH
Architektur: INNOCAD Architektur ZT GmbH, Graz
Baubeginn: Juli 2011
Fertigstellung:Oktober 2011
Nutzfläche: 4.500 m2
Baukosten: 2,8 Mio Euro netto

© 05.2015 Allplan GmbH, Munich, Germany; © Fotos: Michael Haug, Winterthur

Vollack Kreativpark, Karlsruhe – IT Vollack-Gruppe

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Im Kreativpark Karlsruhe, auf dem Gelände des Alten Schlachthofs, entsteht das größte Bürogebäude Baden-Württembergs im Passivhausstandard. Projektentwicklung, Planung und Ausführung liegen in der Hand des Karlsruher Spezialisten für zukunftsweisende Büro- und Industriegebäude Vollack. Auf einer Fläche von 8.500 Quadratmetern und vier Stockwerken werden hier 300 Arbeitsplätze entstehen, ein Restaurant mit Terrasse für 60 Gäste und eine Tiefgarage. Glasfassaden verzahnen Außen und Innen. Ein offenes Atrium als Treffpunkt und zahlreiche Ruheinseln bieten sich als Rückzugsort an. Schon bei der Konzeption des Kreativparks war Querdenken gefragt: „Wir haben uns sehr intensiv mit den Bedürfnissen der späteren Nutzer und den Anforderungen an moderne Bürowelten auseinandergesetzt“, so Thorsten von Killisch-Horn, Partner und Geschäftsführer von Vollack. Thermische Behaglichkeit, hohe Energieeffizienz und eine anregende Atmosphäre, die Kreativität und Kommunikation fördert, ist das Ergebnis. Die Entscheidung für den Passivhausstandard bei der Haus- und Bautechnik war für die Planer die logische Konsequenz – nicht nur, um den energetischen Erfordernissen von morgen zu entsprechen: „Diese bauliche Umsetzung verbindet energetische Nachhaltigkeit und moderne, prozessorientierte Büroflächen idealtypisch“, so Klaus Teizer, verantwortlich für Technik und Innovation bei Vollack.

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Beim Passivhausbau sind eine ganzheitliche und integrale Planung sowie das reibungslose Zusammenspiel von Bau- und Haustechnik ein entscheidender Erfolgsfaktor, genau der richtige Einsatz für die Vollack eigene 4-Phasen-Methode für die Entwicklung, die Planung, den Bau und die Werterhaltung von Gebäuden. Sie verfolgt den Ansatz, Architektur, Technik und betriebliche Organisationsprozesse in Einklang zu bringen. Als leistungsstarkes Werkzeug unterstützt dabei die BIM-Software Allplan. Der Gebäudestratege nutzt das Planungsinstrument in allen Leistungsphasen. Schon bei den ersten Entwürfen bis hin zur Fertigstellung arbeiteten die Karlsruher Spezialisten im intelligenten Allplan Gebäudemodell. Darin führten sie über die gesamte Planungs- und Bauphase hinweg alle projektrelevanten Informationen zentral zusammen. Die methodische Gebäudekonzeption in Verbindung mit der Planung in 3D, vereinfacht die Abstimmung mit allen am Bau Beteiligten. Die Planungssicherheit durch alle Leistungsphasen hindurch ermöglicht es zudem, alle Projektanforderungen schnell und zielgerichtet umzusetzen. Eine reibungslose interdisziplinäre Zusammenarbeit ist zum einen Voraussetzung, um Projekte wie dieses technisch und kostenbewusst zu realisieren. Durch den Austausch steigt aber auch das Verständnis für die Bedürfnisse der anderen Fachplaner.

Der hohe gestalterische und planerische Anspruch geht Hand in Hand mit energetischer Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in der Umsetzung. Beim Kreativpark wurde der Fokus auf eine anspruchsvolle Architektur gelegt, die energetische Zukunftssicherheit und einen hohen Komfort für die Nutzer des Gebäudes bietet. Im Sommer 2015 soll Baden-Württembergs größtes Büro-Passivhaus fertiggestellt sein. Zertifiziert wird es vom Passivhaus-Institut in Darmstadt. Bei der Planung des Gebäudes hat Vollack auch großen Wert auf die städtebauliche Einbindung in das neue Karlsruher Kultur- und Gewerbezentrum gelegt, das sich durch kreative Spannung zwischen der eigentlichen Bedeutung des Ortes als Schlachthof und seiner Nutzung durch Künstler und Kreative auszeichnet. Als Kubus gestaltet, stellt die Architektur einen Bezug zum Viehhof her. Die Metallfassade nimmt Bezug zum historischen Umfeld auf, vertikale Grünflächen in der Fassade dagegen stehen in Kontrast zu den großen, versiegelten Flächen des Schlachthofgeländes. Eines ist sicher, Vollack wird mit dem Projekt neue Maßstäbe für moderne Bürowelten setzen: „Wir können hier hohen gestalterischen und planerischen Anspruch mit Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in der Umsetzung vereinen“, so Thorsten von Killisch-Horn.

„Mit unserem Methodenansatz können wir hohen gestalterischen und planerischen Anspruch mit Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in der Umsetzung vereinen. Allplan ist dabei ein ideales Werkzeug.“
Armin Koch, Leiter Personal, Controlling, IT Vollack-Gruppe

PROJEKTINFORMATIONEN IM ÜBERBLICK
Schwerpunkt: Methodische Gebäudekonzeption
Eingesetzte Software: Allplan Architektur
Projektdaten:
Bauherr: Vollack bauInvest GmbH & Co. KG
Planungsbeginn: 2013
Baubeginn: 2014
Fertigstellung: 2015
BGF: ca. 8.500 m²
Grundstücksfläche: ca. 2.300 m²

© 08.2014 Allplan GmbH, Munich, Germany; © Bilder: Vollack Gruppe