Klinikum Offenbach – WTR wörner traxler richter, Frankfurt

Disziplinierter Bau mit Poesie. Klinikum Offenbach, Deutschland

copyright Klinikum Offenbach bei wtr wörner traxler richter

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Das Büro „wörner traxler richter“ blickt auf eine über 40-jährige Tradition zurück. In dieser Zeit spezialisierte sich das Unternehmen auf Gesundheits-, Universitäts- und Sozialbauten. WTR vertraut dabei in allen Leistungsphasen seiner Projekte auf die Stärke der BIM-Software
Allplan. Das 1974 eröffnete Klinikum Offenbach war ein Zweckbau: praktisch, funktional und seinerzeit modern. Durch notwendige Zu- und Weiterbauten entstand im Laufe der Jahre jedoch eine ungeordnete, unübersichtliche und fast abweisende städtebauliche Struktur. Zwar ist auch der Neubau in erster Linie ein Gebäude, das sich an Arbeitsfunktionen und Arbeitsprozessen ausrichtet. Und doch ist er viel mehr: ein disziplinierter Bau ohne Pathos, aber nicht ohne Poesie. Das neue Klinikum Offenbach ist das modernste im Rhein-Main-Gebiet
und bietet Unterbringung und Behandlung nach neuesten medizinischen Standards. Optimierte Gebäudestrukturen, kräftige Farben, anspruchsvolle Lichtlösungen und ein intelligentes Orientierungskonzept: damit stellt sich das Gebäude für Gesundheit und Pflege den gestiegenen Anforderungen an moderne medizinische Versorgungstellen.

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Neben dem für ein so komplexes Projekt kleinen Budget gab es außerordentlich viele Randbedingungen zu berücksichtigen. Dazu zählten die geringe Größe des Bauplatzes und die städtebauliche Situation. Das Haus wurde individuell für die Stadt Offenbach, ihre Bewohner und das konkrete Gelände, auf dem es errichtet wurde, entwickelt. Es ist die architektonische Antwort auf eine enorme Dichte von Anforderungen und Bedürfnissen. Die optisch harmonische Verbindung des Neubaus mit einem zu erhaltenden historischen Gebäude war eine weitere Aufgabe, die gelöst werden musste, modern und mit Blick auf das vorhandene Budget. Dies geschah durch die besondere Rottonpalette der Neubaufassade. Sie bildet das farbliche Surrogat zum Altbau, der aus rötlichem Klinker besteht. Mit einer Nutzfläche von über 29.000 m² und einer Geschossfläche von knapp 60.000 m² bietet der Neubau des Offenbacher Klinikums Platz für sechs Kompetenzzentren, die Pfl ege-, Intensivpfl ege-, Operations-, Untersuchungs- und Behandlungsbereiche sowie eine zentrale Betriebstechnik. Der wandlungsfähige Grundriss bietet Flexibilität für sich ändernde Arbeitsabläufe, kurze Wege für Patienten, Mitarbeiter und Besucher. Selbst baulich kann sich das massive Gebäude der Zukunft anpassen und gegebenenfalls noch um einen „Zinken“ links und rechts des Kammrückens erweitert werden. Im öffentlichen Bereich befinden sich die offene Eingangshalle, eine Cafeteria über zwei Ebenen, die Shoppingmeile, eine Kapelle und ein muslimischer Gebetsraum. Im Sockel befinden sich die Operationsbereiche und die Diagnostik. Auf diesen Sockel aufgesetzt sind die Pflegestationen mit 724 Betten und den dazugehörigen Diensträumen. Bei der Gestaltung der frei zugänglichen Verkehrszonen des Neubaus sind warme Farben und viel Licht von zentraler Bedeutung gewesen. Die Fassade strahlt lebendige Freundlichkeit aus und leuchtet in kräftigen Rottönen. Durch ihre hohe Transparenz erzeugt sie Leichtigkeit, Lichtfülle und Farbigkeit. In der zweigeschossigen Eingangshalle, die jeder Besucher durch den Haupteingang betritt, unterstützt ein harmonisches Lichtkonzept eine schnelle Orientierung. Das warme Rot des Bodens strahlt an die weißen Wand- und Deckenelemente. Ein speziell konzipiertes Wegeleitsystem mit attraktiven Farb- und Musterakzenten hilft Patienten und Besuchern, schnell die gewünschte Abteilung oder Station zu finden.Orientierung und Führung im großen Haus bieten auch die vielfachen Blickbeziehungen zwischen den unterschiedlichen Gebäudeteilen und verschiedenfarbig gestaltete unterschiedlich angelegte Innenhöfe in den Farbthemen Rot, Gelb und Grün, die abhängig von Tages- und Jahreszeit immer neue Farbspiele bieten. Die Architektur des Neubaus erlaubt darüber hinaus über die an vielen Stellen bewusst geöffnete Fassade die Aussicht auf die umliegenden Stadtviertel und deren optische Einbindung in die städtebauliche Gesamtsituation.

»»Die intensive Kundenbeziehung zwischen Architekten und Softwarehersteller führt zu einer kundenorientierten Weiterentwicklung der BIM-Software Allplan.« Dipl. Ing. Dirk Hennings, wörner traxler richter

Schwerpunkt: Architektur
Eingesetzte Software: Allplan Architektur
Projektdaten:Bauherr: Klinikum Offenbach GmbH
Planungsbeginn: 2004
Baubeginn: 2007
Fertigstellung: 2012
BGF/Nutzfläche: 59047m² / 29040m²