Fraunhofer Institut IZFP, Saarbrücken – WTR Wörner Traxler Richter, Frankfurt

Vom Automobilbau zur Architektur
Fraunhofer Institut IZFP in Saarbrücken

Fraunhofer_Institut

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Um preisgekrönte Architektur zu erschaffen, benötigt der Planer neben seiner Kreativität auch eine herausragende Software, die ihn dabei unterstützt, seine Visionen Realität werden zu lassen. Ein Beispiel dafür ist der Erweiterungsbau des Fraunhofer Instituts für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP in Saarbrücken, entworfen vom Architekturbüro woernerundpartner.
Der Bau, der bereits mit einem AIT-Award 2012 sowie einer Anerkennung beim „Best Architects Award 13“ ausgezeichnet wurde, erinnert in seiner Form an die Kolben eines Wankelmotors oder an ein Riemengetriebe. Diese äußere Form nimmt Bezug auf den Forschungsinhalt des Instituts. Hier werden Verfahren zur zerstörungsfreien Prüfung von Werkstoffen entwickelt und angewendet, die zunehmend Kunden aus der Automobilindustrie anziehen.
Neben der Erweiterung um eine große Prüfhalle, drei Büroetagen und einen großzügigen Eingangsbereich mit Konferenzraum sollte dem Institut auch ein neues, imageprägendes Erscheinungsbild gegeben werden. So sind neben der Formensprache der neuen Baukörper auch die Materialien ihrer Außenhaut dem Automobilbau entlehnt: Glas, hochglänzend lackierte Bleche und Kunststoffe.

Mit Hilfe sogenannter Lichtbauelemente konnten Begriffe wie „Durchleuchtung“ im Sinne von Prüfung, in die Architektur übersetzt werden. Diese extrem leichten Polycarbonat-Platten wurden in verschiedenen Lichtdurchlässigkeiten von „kristallin“ bis „opak“ in der Fassade der Prüfhalle und für den Sonnenschutz der Büroetagen eingesetzt – und geben dem Gebäude so sehr differenzierte „Durchleuchtungsgrade“. Besonders deutlich wird das wandelbare Antlitz des Hauses zu unterschiedlichen Tageszeiten: In den Abendstunden ist es ein transparentes, leuchtendes Objekt, während es sich an sommerlichen Mittagsstunden als mehr oder weniger geschlossenes Gebäude präsentiert.  Die teils zweigeschossige Prüfhalle beinhaltet das Technikum und die Laborflächen, praktische Funktionsbereiche zur Durchführung spezieller Prüfaufgaben. Beide Hallenebenen werden vom Foyer aus erschlossen. Der Hauptzugang zur Prüfhalle liegt auf der Rückseite am Anlieferhof, wo auch die Prüfobjekte eingebracht werden.

„Mit der Datenaustauschplattform Allplan Exchange in Allplan 2013 erfüllt sich unser Wunsch nach einem vereinfachten, dem Workflow folgenden Datenaustausch.“
Dirk Hennings, woernerundpartner

In den Büroetagen sind die Mitarbeiter der Forschung untergebracht. In diesen Ebenen mit ihren prägnanten, dreieckigen Grundrissformen liegen neben den Büros zylindrische Raumgruppen mit Nebenräumen und dem Erschließungskern. Besucher, Mitarbeiter und Kunden des Instituts werden in einem großzügigen Eingangsbereich empfangen. Hier befindet sich auch der eiförmige Konferenzraum für Tagungen und Seminare, der durch seine prominente Lage die Repräsentanz und Transparenz des Instituts stärkt.
Alles in allem eine durchdachte Architektur auf höchstem Niveau, die dem Image des Fraunhofer Instituts gerecht wird – und auch den dort tätigen Forschern einen modernen, ihren Bedürfnissen Rechnung tragenden Arbeitsplatz bietet.
woernerundpartner ist eines der führenden Architekturbüros im Bereich des Gesundheits-, Universitäts- und Sozialbaus. Die Planung und Realisierung von Instituts- und Forschungsbauten, Verwaltungs- und Geschäftsbauten, denkmalgeschützten Kulturbauten, Wohn- und Hotelbauten sowie städtebauliche Konzepte und die Erstellung von Masterplänen ergänzen das Aufgabenspektrum.

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© 10.2012 Allplan GmbH, Munich, Germany; © Bilder: Fraunhofer-Institut, Saarbrücken, Planer: woernerundpartner planungsgesellschaftmbh, Fotos: Dirk Hennings